Ignaz Eisler
geboren am 15.05.1872 in Krasna Hora, gestorben 13.08.1964 in Wien,
Ignaz Eisler war der zweitälteste Sohn von Emanuel Eisler. Er wurde noch in Böhmen, in Krasna Hora bei Deutsch Brod, geboren und kam im Alter von 6 Jahren nach Liezen.
Er war ein begabter Musiker und spielte mehrere Instrumente. Auf Fotos ist er mit Violinen, Tuba? und ? zu sehen.
Ignaz Eisler hatte zwei uneheliche Kinder, die nach ihren Müttern benannt waren: Emanuel Fahrenberger wurde Tischler und gründete nach dem Krieg in der Nähe von Bonn eine Fabrik für Apothekeneinrichtungen. Hanns Pollinger wurde Fotograf, arbeitete während des Krieges im renommierten Fotostudio Simonis in Wien.
1919 heiratete Ignaz Eisler Antonia Nebel, die eine angenommene Tochter (Anna Suschnik) mit in die Ehe brachte.
Ignaz Eisler führte das Fotostudio bis zum März 1938. In der NS-Diktatur durfte er als Jude den Gewerbebetrieb nicht mehr weiterführen. Zusammen mit seinem Bruder Sigmund wurde er in der „Reichskristallnacht“ am 9. November 1938 verhaftet und für mehrere Wochen in das KZ Dachau verbracht. Im Dezember wurden beide wieder entlassen, mußten als Bedingung aber ihren Betrieb aufgeben und Liezen verlassen. Sie übersiedelten nach Wien. Die Vernichtung der Juden ab dem Jahr 1940 überlebte er, so wie seine Brüder Sigmund und Karl, weil er mit einer „arischen“ Frau verheiratet war und daher im Jargon des NS-Regime in einer „priviligierten Mischehe“ lebte.
Nach dem Krieg kehrte er nicht mehr nach Liezen zurück, sondern blieb in Wien, wo er 1964 hochbetagt verstarb.